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Sharing is caring: Wirklich?

Die Deutschen teilen immer mehr: Autos, Wohnungen, ja sogar den Arbeitsplatz. Befürworter der neuen Sharing Economy sind überzeugt, dass dieser Trend sie sozialer macht und über kurz oder lang die Gesellschaft positiv verändert. Nach einer Umfrage des Beratungsunternehmens PwC hat hierzulande bereits jeder Zweite Sharing-Angebote in Anspruch genommen. Doch täuscht der Eindruck einer sich positiv verändernden Gesellschaft.

Die Auswüchse des Teilens: Airbnb und Co.

Die Grundidee des Teilens war es, große Besitztümer für alle zugänglich zu machen und sich die Kosten zu teilen. Eine klare Gegenbewegung zum Kapitalismus. So scheint es zumindest. Bei genauerer Betrachtung und vor dem Hintergrund der aktuellen Berichterstattung über AirBnB und Uber zeichnet sich ein komplett gegensätzliches Bild.

Das Unternehmen Uber Taxi versucht seit Jahren den deutschen Markt zu erobern. Die Idee dahinter klingt zunächst sozial, kaschiert allerdings nur sein kapitalistisches Potenzial. Jeder Autobesitzer kann über die Uber-App zum Fahrdienstleister werden. Auch ohne Taxi-Schein und zu einem Tarif, der etablierte Taxi-Unternehmen um ihre Existenz fürchten lässt. Bisher schiebt der Gesetzgeber den Expansionsbestrebungen von Uber den Riegel vor. Fragt sich nur wie lange noch.

Auch AirBnB ist in die Schlagzeilen geraten. Wohnungsbesitzer schlagen auf ihren Wohnsitz munter Kapital, indem sie ihre leerstehenden Wohnungen zur überteuerten Zwischenmiete Touristen anbieten. In Berlin soll dies laut Medienberichten sogar eine Ursache für den anhaltenden Wohnungsmangel sein. Zweitwohnbesitzer „teilen“ in der Hochsaison lieber zu überzogenen Preisen als dass sie ihre Wohnungen dauerhaft vermieten.

Verändertes Sozialverhalten?

Experten bezweifeln, dass die Gesellschaft langfristig von einem positiv veränderten Sozialverhalten profitiert. Die Historikerin Louise Tremel von der Stiftung Zukunftsfähigkeit sagt dazu, dass es sich bei AirBnB und Uber gar nicht ums Teilen handelt. Menschen kapitalisieren ihre Wohnungen in guten Stadtteilen, damit Interessenten mit ohnehin guten Zugangschancen zu Gütern sie mieten können. Sharing Economy-Experte der Leuphana-Universität Lüneburg, Nishant Shah, geht sogar so weit zu behaupten, dass das einzige, was in der Sharing Economy geteilt werde, der Mensch mit seinen Kapazitäten sei. Man müsse sogar aufpassen, dass sich Kleinselbständige nicht zu billigen Dienstleistern der großen Unternehmen machen, die sich selbst ausbeuten und den Großteil des Gewinns abschöpfen.

Deutschland: Sharing Economy und Co-Working immer beliebter

Unternehmen haben sich das Model des Sharings zu Nutze gemacht. Vorbild ist die USA. In Deutschland ist das Job-Sharing zwar noch nicht weit verbreitet, für Experten ist es nur noch eine Frage der Zeit bis das Modell flächendeckend Anklang findet. Zwei Mitarbeiter teilen sich halbtags eine und dieselbe Stelle. Der Vorteil für die Angestellten: Sie bekommen Familie und Beruf besser organisiert und können kürzer treten ohne gänzlich aus dem Unternehmen auszuscheiden. Motivation und Produktivität profitieren von diesem Modell. Auch für Unternehmen ergeben sich positive Effekte: Arbeiten zwei Mitarbeiter in derselben Position, können Synergien aus unterschiedlichen Kompetenzen genutzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit Auszeiten durch Krankheit oder Urlaub mit Hilfe des zweiten Tandempartners abzufedern.

Tandempartner ganz anderer Art haben sich im Zuge der Digitalisierung herausgebildet. Einst galt das Coworking als Philosophie der Startup-Szene: Mehrere junge Unternehmen arbeiten zwar nicht gemeinsam an einem Projekt, jedoch teilen Sie sich die Kosten für die Büromiete. Heute nutzen auch immer mehr Selbständige dieses Modell um sich den Traum eines eigenen Unternehmens leisten zu können. Betritt man die so genannten Coworking Spaces entsteht schnell der Eindruck als ziehe ein komplettes Team am selben Strang. Zwischen einigen Coworkern ist dies eventuell bereits der Fall. Denn der Vorteil solcher Bürogemeinschaften und der gesamten Sharing Economy ist, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen kennenlernen, sich wertvolle Tipps einholen und, wenn das Geschäftsmodell des Gegenübers gut zum eigenen passt, geschäftliche Synergien nutzen.


Titelbild: © Shutterstock/Rawpixel.com

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