Der Markt für virtuelle Büros boomt. Warum ist die Nachfrage nach der Miete einer Geschäftsadresse mit Anrufannahme im Firmennamen in den letzten Jahren so stark gestiegen? Welche Firmen nutzen den Service? Und welche verschiedenen Varianten von virtuellen Offices gibt es? Wir sprachen mit Dr. Andre Helf, CEO vom Collection Business Center, Betreiber von 10 Standorten im flexiblen Workspace-Bereich in Österreich und Deutschland.
Virtuelle Bürolösungen werden immer stärker nachgefragt, woran liegt das?
Dr. Helf: Unsere Kunden werden immer preisbewusster und stehen zunehmend vor der Frage, wie sie ihre Kosten senken und flexibilisieren können, jedoch an besten Adressen und in beeindruckenden Gebäuden vertreten sein können. Mit einem virtuellen Büro lassen sich diese Anforderungen leicht erfüllen. Anstatt sich an ein physisches Büro zu binden, das überhaupt nicht vonnöten ist, da die Angestellten vom Homeoffice aus arbeiten, greifen die Firmen auf virtuelle Bürolösungen zurück. Sie mieten damit völlig unkompliziert lediglich die Geschäftsadresse, die im Bereich unserer Standorte immer enorm repräsentativ ist: zum Beispiel der Kurfürstendamm in Berlin, der Neue Wall in Hamburg, die Königstraße in Stuttgart, der Rudolfplatz in Köln oder die Tuchlauben in Wien. Diese Adresse verwenden die Kunden als ihre Geschäftsadresse und schaffen damit bei ihren Geschäftskontakten nicht nur Vertrauen, sondern häufig auch regionale Nähe. Professionalität und ständige Erreichbarkeit wird durch die Anrufannahme im Firmennamen vermittelt, die unsere Teams vor Ort organisieren. So landet kein eingehender Anruf auf dem Mobiltelefon oder der Mailbox. Die Anrufentgegennahme durch unser Sekretariat vermittelt den Kunden einen überaus kompetenten Eindruck. Natürlich nehmen wir auch eingehende Post und Pakete für unsere Kunden entgegen. Für gelegentliche Meetings in unseren Standorten stehen unseren Virtual-Office-Kunden Tagesbüros, Lounges und Konferenzräume zur Verfügung. Und das zu sehr günstigen Preisen und auf der Basis von Verträgen, die kurzfristig kündbar sind und damit kein Dauerschuldrisiko darstellen.
Was kostet die Miete eines virtuellen Büros beim Collection Business Center?
Dr. Helf: Die reine Geschäftsadresse vermieten wir ab einem Monatsnettopreis von 85 Euro. Das klassische virtuelle Büro, das die repräsentative Geschäftsadresse und die Entgegennahme sowie Weiterleitung von Anrufen im Firmennamen des Kunden beinhaltet, bieten wir ab einem Monatsnettopreis von 139 Euro an.
Kann man als Kapitalgesellschaft seinen Geschäftssitz über ein virtuelles Büro anmelden?
Dr. Helf: Während für die Anmeldung eines Geschäftssitzes in Österreich ein normales virtuelles Büro ausreicht, benötigen Kapitalgesellschaften in Deutschland immer einen physischen Arbeitsplatz, an dem sie antreffbar und ihre Geschäftsunterlagen einsehbar sind. Im Rahmen unserer Virtual-Office-Lösungen erhalten unsere Kunden alle Vorteile des virtuellen Büros und zusätzlich einen festen Arbeitsplatz in unseren Co-Working-Offices. Diese Angebote kosten ab 299 Euro Monatsnettopreis.
Welche Firmen mieten virtuelle Büros?
Dr. Helf: Das ist schwer zu segmentieren. Grundsätzlich kommen virtuelle Bürolösungen für alle Firmen infrage, unabhängig von ihrer Größe und Branchenherkunft. Alle Virtual-Office-Kunden vereint jedoch, dass sie eine repräsentative Geschäftsadresse und eine professionelle Anrufannahme in ihrem Firmennamen benötigen.
Wie wichtig sind virtuelle Büros für Sie als Betreiber von Business Centern?
Dr. Helf: Virtual-Office-Kunden sind als eigener Geschäftsbereich eine wesentliche Säule für unsere Wirtschaftlichkeit. Das sehen wir daran, dass wir Standorte haben, die über 300 Unternehmen in virtuellen Büros betreuen. Und das mit weiterhin steigender Tendenz.